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Robert Stulier (* 8. Dezember 1961 in Düsseldorf) ist ein deutscher Fotograf und Künstler.

Leben[]

Stuliers fotografische Laufbahn begann um 1983 als Assistent bei Harlan Ross Feltus. Anschließend studierte er Fotografie bei Inge Osswald an der Folkwangschule. Seit 1983 ist er freiberuflich als Fotograf und Gestalter tätig.

Sein erstes Atelier fand er in der „Künstlerverwahranstalt Münsterstraße“ in Düsseldorf. So wurden die Gebäude der Metallwerke J.G. Schwietzke an der Münsterstraße im Stadtteil Rath genannt, die nach Insolvenz von der Stadt Düsseldorf übernommen worden waren. Räume in diesen Gebäuden wurden dann als Ateliers an Meisterschüler der Kunstakademie Düsseldorf vergeben, u.a. an Anna Löbner, Silke Leverkühne, Gisela Kleinlein, Till Hausmann, Rainer Knaust und Horst Kerger. Von 1983 bis 1986 schuf Stulier Arbeiten auf Kleinbild- und Großformat mit Künstlerporträts und Architekturaufnahmen. Im Jahr 1984 organisierten die Künstler des Geländes eine Gemeinschaftsausstellung, parallel zur Ausstellung Von hier aus – Zwei Monate neue deutsche Kunst in Düsseldorf.

Im Jahr 1986 gründete Stulier ein Studio für Werbefotografie in Düsseldorf-Oberkassel. Kunden seiner Agentur waren Baums Mang & Zimmermann, Spiess & Ermisch, BBDO, Walther Tschirren Projektagentur, IFAM und Dentsu. Zeitgleich ab 1983 war Stulier als fester Freier bildjournalistisch für das VDI-Nachrichten magazin tätig. In dieser Zeit entstand eine Portraitserie deutscher Wissenschaftler, Politiker, Manager und Ingenieure, Protagonisten waren u. a. Konrad Zuse, Friedrich W. Christians, Heinz Riesenhuber mit dem einzigen Portrait ohne Fliege, Manfred von Ardenne, Reimar Lüst, Ulrich Battis, Dieter Simon, Hans-Olaf Henkel, Anke Bruns, Klaus von Klitzing, Harald zur Hausen, Dieter Rams, Malte W. Wilkes, Josef P. Braun, Joseph Klüh, Heinz Maier-Leibnitz, Atsushi Hagiwara, Josef Fischer jun., Auto Helmut Becker. Zeitgleich wurden über 15 Jahre lang etliche Titelbilder für das Magazin produziert. Stulier erstellte u. a. anlässlich der damals geplanten Reichstagsverhüllung durch Christo einen Titel, indem das Titelbild auf dem Titelbild in der eigenen Verpackung gezeigt wurde.

Im Jahr 1994 wurde von ihm der Qualitätspreis NRW für die IQS NRW und den Wirtschaftsminister des Landes entworfen, der diesen von 1995 bis 2004 an die mittelständische Wirtschaft nach Auswahlverfahren verlieh. „Die Quadratur der Qualität“ und „Die Qualität hat ihren Preis“ entstanden als Claims für die Zielgruppenansprache. Entwurf, Gestaltung, Text, Media und Projektmanagement durch rs unter Federführung der IQS NRW.

Seit den späten 1990er Jahren arbeitet er an der Sichtbarmachung von Nichtwahrnehmbarem mittels der Fotografie. Die „Farbe im Rausch“-Sequenzen zeigen Farbe, Form und Strukturen von Unsichtbarem und visualisieren die Gesetze der optischen Physik. Dieses Thema resultiert aus Arbeiten an Glas mit Filtern von Sinar, die, bedingt durch die Dicke, ungeeignet waren, bestimmte Aufgabenstellungen innerhalb der Fotografie zu lösen. Sinar musste eingestehen, die physikalischen Gesetze trotz Schweizer Präzision nicht überwinden zu können. Es bestehen Sequenzen zu CAMPARI, Sherry, Port, Blue Curaçao und Green Monster.

2001 nahm rs am 1. Internationalen Marianne-Brandt-Wettbewerb teil, weil Meusers Frau Nanette die Wettbewerbsunterlagen beiläufig hinterließ. Die Jury befand die Collage „STULIER’S Lebens-Sirup“ für preiswürdig. Etikettenentwürfe für Aldi fanden den Zuspruch für die Poesie des Funktionalen. „Das Leben ist endlich, der Inhalt dagegen kann maximal dosiert werden.“

Von 2005 bis 2008 pendelte rs zwischen DUS und BER, anschließend verbrachte er Zeit in Hamlet’s Stadt Helsingør, wo er freie und Auftragsarbeiten realisierte. Aus dieser Zeit stammen die Zeichen zur Heimatverbundenheit. Die worlwideflags schließen Religionen aus, wollen neutral sein und interpretieren die Verbundenheit von Gruppen neu. Hervorzuheben aus dieser Werkreihe sind die „EU“, anlässlich des Friedensnobelpreises, die „deutsche Kaiserin“ zur Fußball-WM der Damen in 2011, sowie das „Meine Heimat“-Logo von Fortuna Düsseldorf in 2012, das als limitierte Auflage herausgegeben wurde. F95 ist eingetragenes Warenzeichen von Fortuna Düsseldorf e.V.

Seit dem 18. Dezember 2012 arbeitet rs an der Sektion von Bildern, an Zensur und Wahrhaftigkeit von Bildinformationen in der Wahrnehmung von Bildern im 0-1-Universum, subsumiert unter NEUE HEIMAT BILDER und Düsseldorfer Ikonen. Die Sektionen von Bildern funktionieren analog zu Schnitten von Objekten, die mikroskopiert werden. Bei den Sektionen handelt es sich um die genau definierte Breite von einem Pixel, ist dieser doch der kleinste visuelle Bildpunkt. Ausgehend von einer zukünftigen, und nahezu ausschließlichen digitalen Rezeption von Bildern, entwickelte rs die Theorie, dass minimale aber authentische Information, die anschließend per copy&paste vervielfältigt wird, den wahren Inhalt der ursprünglichen Information nicht verfälschen kann, und dennoch ein umfassendes Bild ergibt. Bspw die Reduktion auf 1/5000 verhindert nicht die Wahrnehmung der ursprünglichen allumfänglichen Information. Dies steht im Gegensatz zu den „nicht wahren“ Informationen von sogenannten Nachrichten, die bei Wiederholung ermüden und immer auf den Wahrheitsgehalt überprüft werden müssen. rs-Bilder dagegen sind authentisch und rein. Zudem beinhalten sie Zitate seiner ursprünglichen Informationen, woraus „lupenreine“ Zitate werden. Auf „lupenrein“ lässt sich in diesem Kontext nicht verzichten, da der Ausdruck Kritik am vormaligen Kanzler und seinen heutigen Financiers – der Sozialist im Kapitalismus (s. der lupenreine Demokrat Putin) – spiegelt. Das wiedererkennbare Portrait mit 6–8 Sektionen ist realisiert. Es werden Sektionen in Zeilen und eine Kombination aus Senkrechten und Waagerechten folgen.

Seine aktuelle Bildern kritisieren die gesellschaftlichen Zustände in Deutschland seit 2008. Seine letzten Arbeiten der NEUE HEIMAT BILDER sind „Thomas Rempen“, die Tonhalle und das Manni Breuckmann. Diese werden als begehbare Rauminstallationen als Düsseldorfer Ikonen präsentiert werden. Zuvor sind Joseph Beuys, der Rhein und die Arroganz 2, Plangemühle und Zollhof entstanden. „der Rhein und die Arroganz 2“ entstand auf Provokation Gursky’s hin, der nicht bereit war, seine Studenten im Diskurs mit Folkwangschülern von Prof. Elke Seeger in der PhotoSynthese in Düsseldorf zu zeigen. „der Rhein und die Arroganz 2“ ist eine Reduktion der Düsseldorfer Rheinlandschaft in Höhe SMKP/ Oberkassel auf eine Pixelspalte, die ausreicht, die Landschaft hinreichend zu beschreiben.

Er versteht sich als kritischer Geist, der zeitnah das Geschehen vornehmlich in Deutschland in seinen Bildern aufgreift und in seinem Blog Diskurs2013 sowie in der FAZ kommentiert.

Stulier lebt in Düsseldorf, ist mit Anne Stulier-Clausen verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder aus erster Ehe mit Barbara Wolff.

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