Unternehmenssicherheit (auch: Corporate Security oder Corporate Safety) ist ein betriebswirtschaftliches Themengebiet an der Schnittstelle von Sicherheitsmanagement, Risikomanagement und Compliance (BWL).
Sichtweisen[]
Unternehmenssicherheit untergliedert sich in drei Sichtweisen[1][]
Unternehmenssicherheit als Funktion:[]
Unternehmenssicherheit aus funktionaler Perspektive bedeutet, dass Aufgaben der risikobezogenen Planung, Steuerung und Kontrolle zu bewältigen sind, um somit bestmöglich das Ziel der völligen Risikofreiheit herzustellen. Dabei wird die Verhinderung und Bekämpfung von speziellen, operationellen Risiken bezweckt, die den operativen Betrieb des Unternehmens beeinträchtigen oder sogar unterbrechen können. Dies soll durch die Ergreifung von geeigneten und unternehmensinternen Maßnahmen mit präventivem oder reaktivem Charakter erreicht werden. Die Gesamtheit dieser Aufgaben und Maßnahmen wird als „Sicherheitsmanagement“ bezeichnet.
Unternehmenssicherheit als Organisationseinheit:[]
Unternehmenssicherheit aus institutionaler Perspektive bedeutet, dass aufbauorganisatorisch bestimmte Bereiche, Organe oder Instanzen innerhalb eines Unternehmens existieren, die für die Herstellung von Unternehmenssicherheit zuständig bzw. verantwortlich sind und welche durch eine Organisationsstruktur im Sinne eines Sicherheitsmanagements geleitet werden. Dabei ist diese Betrachtungsweise nicht vollständig von der funktionalen Perspektive zu entkoppeln, weil der Aufbauorganisation in der Regel die Aufgaben zur Gewährleistung von Unternehmenssicherheit zugewiesen werden.
Unternehmenssicherheit als Zustand:[]
Unternehmenssicherheit aus situativer Perspektive ist ein Zustand, in dem sich ein Unternehmen befindet und der sich im Idealfall durch das Fehlen von allen speziellen, operationellen Risiken auszeichnet. Diese – durch einen besonderen Schutzzustand gekennzeichnete – Situation ist in der Regel ein Ergebnis betrieblicher Maßnahmen und Mitteleinsätze, welche der Risikobehandlung dienen. Der gewünschte Sicherheitsgrad ist zugleich der intendierte Grad der Risikofreiheit.
Einzelnachweise[]
- ↑ Kaack, Jörn (2012): Performance Measurement für die Unternehmenssicherheit: Entwurf eines Kennzahlen- und Indikatorensystems und die prozessorientierte Implementierung, Springer-Gabler Verlag 2012, ISBN 978-3834939494 , (Zugleich: Witten-Herdecke, Univ., Diss., 2011).